Bäume sind ein wichtiger Bestandteil vieler Gärten. Sie spenden Schatten, dienen als natürlicher Sichtschutz und bringen Struktur ins Grün. Doch oft wirkt der Bereich unter den Bäumen kahl und trist. Mit der richtigen Bepflanzung lässt sich diese Fläche, auch Baumscheibe genannt, in ein attraktives Blütenmeer verwandeln. In diesem Blogpost verrate ich euch meine besten Tipps, welche Blumen sich für die Unterpflanzung von Bäumen eignen und worauf es bei der Pflanzung zu achten gilt.
Herausforderungen bei der Unterpflanzung von Bäumen
Der Bereich unter Bäumen stellt für viele Pflanzen eine echte Herausforderung dar. Hier ist es oft schattig und trocken, da die Baumkrone Licht und Regen abhält. Zudem müssen die Unterpflanzungen mit dem Wurzelwerk der Bäume um Wasser und Nährstoffe konkurrieren.
Besonders schwierig gestaltet sich die Bepflanzung bei flachwurzelnden Baumarten wie Ahorn, Birke oder Fichte. Ihr dichtes Wurzelgeflecht im Oberboden macht es anderen Pflanzen schwer, Fuß zu fassen. Auch die Walnuss ist als Nachbar nicht gerade beliebt, da ihre Blätter ätherische Öle enthalten, welche das Wachstum anderer Gewächse hemmen.
Die besten Blumen für den Schatten unterm Baum
Um erfolgreich Blumen unter Bäumen zu pflanzen, solltet ihr auf Arten setzen, die von Natur aus an schattige Waldstandorte angepasst sind. Hier eine Auswahl besonders geeigneter Stauden:
- Elfenblume (Epimedium): Die immergrünen Blätter und zarten Blüten in Gelb, Rosa oder Weiß machen sie zu einem attraktiven Bodendecker.
- Wald-Aster (Aster divaricatus): Von August bis Oktober bezaubert sie mit einer Fülle an weißen Blütensternen.
- Purpurglöckchen (Heuchera): Das Laub in Grün, Silber oder Purpur setzt spannende Akzente.
- Funkie (Hosta): Die robusten Blattschmuckstauden gibt es in vielen Grünschattierungen, teils mit cremefarbener Zeichnung.
- Farne: Frischgrüne Wedel bringen Leichtigkeit in euren schattigen Garten, zum Beispiel Wurmfarn oder Hirschzungenfarn.
Für zusätzliche Farbtupfer im Frühjahr sorgen Zwiebelpflanzen wie Blaustern (Scilla) oder Winterling (Eranthis). Und mit Waldgräsern wie der Wald-Schmiele (Deschampsia) lockert ihr die Bepflanzung auf.
Purpurglöckchen (Heuchera): Der Star unter den Schattenpflanzen
Heuchera, auch Purpurglöckchen genannt, ist für mich der absolute Star unter den Schattenpflanzen. Mit ihrem dekorativen Laub in unterschiedlichen Farben und Mustern setzt sie spannende Akzente unter Bäumen und Sträuchern. Ob in leuchtendem Purpur, elegantem Silber oder mit kontraststarker Äderung – Heuchera verleiht jedem Schattenplatz eine besondere Ausstrahlung.
Dabei ist die Staude nicht nur schön, sondern auch erstaunlich robust und pflegeleicht. Einmal etabliert, kommt sie mit den schwierigen Bedingungen unter Bäumen bestens zurecht. Selbst in trockenen Sommern bleibt das Laub frisch und ansehnlich.
Ein weiterer Pluspunkt: Heuchera harmoniert hervorragend mit anderen Schattenpflanzen wie Farnen, Elfenblumen oder Funkien. So lassen sich abwechslungsreiche Kombinationen gestalten, die den schattigen Garten zum Hingucker machen.
Mein Tipp: Setzt Purpurglöckchen in kleinen Gruppen oder als Einzelpflanze gezielt in Szene, um spannende Farbakzente zu setzen. Ihr werdet begeistert sein, wie die Staude den Schatten zum Leuchten bringt!
Bodendecker als grüner Teppich
Bodendecker eignen sich hervorragend, um kahle Stellen unter Bäumen zu begrünen. Sie wachsen flach am Boden und bilden mit der Zeit einen dichten Teppich. Bewährt haben sich:
- Efeu (Hedera helix): Das immergrüne Laub gedeiht selbst im tiefsten Schatten.
- Kleines Immergrün (Vinca minor): Es überzieht den Boden mit glänzend grünen Blättern und blauen Blüten.
- Teppich-Golderdbeere (Waldsteinia ternata): Die Verwandte der Erdbeere trägt von April bis Mai kleine gelbe Blüten.
- Storchschnabel (Geranium): Viele Arten wie der Balkan-Storchschnabel sind robust und anspruchslos.
Tipps für die richtige Pflanzung
Damit sich die Unterpflanzung gut entwickelt, solltet ihr einige Punkte beachten:
- Lockert die Erde vor der Pflanzung vorsichtig mit der Hand oder einer Grabegabel auf, um Baumwurzeln nicht zu verletzen.
- Setzt die Pflanzen am besten im Spätsommer, wenn das Baumwachstum abgeschlossen ist. So bleibt mehr Feuchtigkeit für die Unterpflanzung.
- Wählt für den Bereich direkt am Stamm trockenheitsverträgliche Arten wie Elfenblume oder Waldsteinie. Feuchtere Bedingungen herrschen am Rand der Baumscheibe.
- Mulcht die Fläche nach der Pflanzung mit Rindenmulch, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten.
- Kontrolliert in den ersten Jahren regelmäßig die Bodenfeuchte und gießt bei Bedarf.
- Entfernt aufkommende Unkräuter am besten von Hand.
Fazit: Mit der richtigen Bepflanzung erstrahlt jede Baumscheibe in neuem Glanz
Wie ihr seht, müssen kahle Flächen unter Bäumen kein Schicksal sein. Mit Waldstauden, Farnen und Bodendeckern lässt sich der schattige Bereich in ein grünes Paradies verwandeln, das von Frühling bis Herbst mit Blüten punktet.
Ich hoffe, meine Tipps haben euch gezeigt, dass eine erfolgreiche Unterpflanzung gar nicht so schwierig ist. Probiert es einfach aus! Mit etwas Geduld und der richtigen Pflege werdet ihr schon bald eure eigene blühende Baumscheibe bewundern können.
Und wenn ihr noch mehr Inspiration für euren Schattengarten sucht, schaut gerne in meinen anderen Blogbeiträgen vorbei. Ich wünsche euch viel Freude beim Gärtnern!