Libellen sind wunderschöne und faszinierende Insekten, die mit ihren schillernden Farben und akrobatischen Flugkünsten jeden Gartenteich bereichern. Doch bevor sie als erwachsene Tiere durch die Lüfte schwirren, verbringen sie einen Großteil ihres Lebens als Larven unter Wasser. In diesem Blogpost möchte ich euch die spannende Welt der Libellenlarven im Teich näher bringen.
Wie erkenne ich Libellenlarven im Teich?
Libellenlarven sehen ganz anders aus als die erwachsenen Tiere. Sie haben einen länglichen Körper mit kräftigen Beinen und einer ausfahrbaren “Fangmaske”, mit der sie blitzschnell ihre Beute ergreifen. Die Larven der verschiedenen Libellenarten lassen sich anhand von Merkmalen wie Körperfarbe, Zeichnungen auf dem Hinterleib und Beinfarbe unterscheiden. Mit etwas Übung kann man sie so bestimmen.
Was fressen Libellenlarven?
Libellenlarven sind gefräßige Räuber. Auf ihrem Speiseplan stehen vor allem:
- Mückenlarven
- Ins Wasser gefallene Insekten
- Andere Libellenlarven
- Wasserflöhe
- Kaulquappen
- Bei großen Arten sogar kleinere Fische
Durch das Vertilgen von Mückenlarven leisten sie einen wichtigen Beitrag zur natürlichen Kontrolle der Mückenpopulation im Garten. Allerdings können sie in seltenen Fällen auch zum Problem für Jungfische oder Zwerggarnelen im Teich werden.
Warum tauchen Libellen ihren Hinterleib ins Wasser?
Ein faszinierendes Schauspiel ist es, wenn Libellen im Flug ihren Hinterleib ins Wasser tauchen. Dies tun sie zur Eiablage. Je nach Art legen die Weibchen ihre Eier entweder direkt ins Wasser, an Wasserpflanzen oder in spezielles Substrat wie Holz oder Schlamm ab. Aus den Eiern schlüpfen dann die Larven, die sich über Monate bis Jahre im Teich entwickeln.
Wie lange bleiben Libellenlarven im Teich?
Die Entwicklungszeit der Libellenlarven ist je nach Art sehr unterschiedlich. Die meisten heimischen Arten verbringen ein bis zwei Jahre als Larve im Gewässer, bevor sie an Land kriechen und sich zur erwachsenen Libelle häuten. Es gibt aber auch Spezies, deren Larven bis zu fünf Jahre im Wasser leben. Die erwachsenen Tiere haben dann oft nur wenige Wochen Zeit, sich fortzupflanzen.
Warum sterben manchmal Libellenlarven im Teich?
Leider kommt es immer wieder vor, dass Libellenlarven im Gartenteich sterben. Häufige Ursachen sind:
- Fressfeinde: Vor allem Fische und Frösche dezimieren den Libellennachwuchs oft stark.
- Sauerstoffmangel: Wenn der Teich im Winter komplett zufriert oder im Sommer umkippt, ersticken die Larven.
- Austrocknung: Fällt der Wasserstand zu stark, verenden die Larven an Land.
- Chemikalien: Algizide, Chlor und andere Mittel schaden auch Libellenlarven.
Natürliche, fischfreie Teiche mit vielen Versteckmöglichkeiten bieten den Larven die besten Überlebenschancen.
Wie locke ich Libellen an meinen Teich?
Möchtet ihr mehr Libellen in eurem Garten haben, könnt ihr einiges tun:
- Gestaltet den Miniteich naturnah mit flachen Uferzonen und vielen Wasserpflanzen.
- Verzichtet auf Fische, denn die fressen Libellenlarven.
- Legt Verstecke wie Totholz und Steine im Flachwasser an.
- Lasst Uferpflanzen wie Schilf und Binsen wachsen, die Sitzwarten bieten.
- Mäht Wiesen in Teichnähe nur selten, denn dort jagen erwachsene Libellen.
Mit etwas Glück werden sich dann bald prächtige Großlibellen wie Mosaikjungfern oder flinke Blaupfeile bei euch ansiedeln.
Fazit
Libellenlarven sind faszinierende und nützliche Teichbewohner, auch wenn sie manchmal etwas gruselig aussehen mögen. Sie tragen zur ökologischen Vielfalt des Teiches bei und helfen, das Gleichgewicht zu erhalten. Mit einer naturnahen Gestaltung könnt ihr Libellen in euren Garten locken und so nicht nur farbenprächtige Akrobaten, sondern auch effektive Mückenbekämpfer gewinnen. Ich hoffe, ich konnte euch die spannende Unterwasserwelt der Libellenlarven etwas näher bringen. Lasst uns gemeinsam diese faszinierenden Tiere in unseren Gärten fördern!