Schnecke Miniteich

Schnecken im Gartenteich: Wasserschnecken und Teichschnecken für Miniteiche

Die faszinierenden Wasserschnecken, die in jedem Garten- und Miniteich zu Hause sein sollten, möchte ich hier vorstellen. Diese kleinen Helfer sind wahre Alleskönner und sorgen auf natürliche Weise für ein gesundes Gleichgewicht im Teich. Egal ob ihr einen großen Gartenteich oder einen kleinen Miniteich habt, Teichschnecken sind die perfekten Algenfresser und Filtrierer, die euer Teichwasser sauber halten.

Warum Schnecken im Teich halten?

Wasserschnecken sind nicht nur interessante Beobachtungsobjekte, sondern erfüllen auch wichtige Aufgaben im Ökosystem des Teichs. Sie ernähren sich von Algen, abgestorbenen Pflanzenteilen und sogar Aas, wodurch sie den Teich sauber halten und das Wasser filtrieren. Einige Arten wie die Sumpfdeckelschnecke können sogar Schwebealgen direkt aus dem Wasser filtrieren. Durch ihre Aktivität tragen Schnecken dazu bei, dass sich keine Fadenalgen und andere unerwünschte Algen im Teich ausbreiten.

Im Gegensatz zu chemischen Algenbekämpfungsmitteln sind Schnecken eine natürliche und nachhaltige Lösung. Sie greifen keine Teichpflanzen an, sondern unterstützen das biologische Gleichgewicht. Gerade in einem Miniteich, wo das Wasser schnell kippen kann, sind Schnecken für Teichbesitzer unverzichtbar.

Die besten Schneckenarten für den Gartenteich

Es gibt viele verschiedene Arten von Wasserschnecken, die sich für den Gartenteich eignen. Hier möchte ich euch drei besonders beliebte und nützliche Schnecken vorstellen:

Posthornschnecke (Planorbarius corneus)

Die Posthornschnecke ist mit 3-4 cm Gehäusedurchmesser eine der größten einheimischen Wasserschnecken. Sie ist ein effektiver Algenfresser und für ihre charakteristisch geformten Gehäuse bekannt. Posthornschnecken vermehren sich nur langsam und sind winterhart, sodass sie ganzjährig im Teich bleiben können.

Posthornschnecke
Posthornschnecke (Planorbarius corneus) – mit 3-4 cm Durchmesser eine der größten heimischen Wasserschnecken. Ihr charakteristisch geformtes, flaches Gehäuse erinnert an ein Posthorn. Als effektiver Weidegänger hält sie den Gartenteich algenfrei, ohne sich übermäßig zu vermehren. Dank eines speziellen Hämoglobins im Blut überlebt sie auch in sauerstoffarmen Gewässern und überwintert eingegraben im Schlamm.

Sumpfdeckelschnecke (Viviparus viviparus)

Die bis zu 4 cm große Sumpfdeckelschnecke ist die einzige Schneckenart in Mitteleuropa, die Schwebealgen und Plankton direkt aus dem Wasser filtrieren kann. Sie ist lebendgebärend, das heißt die Jungtiere schlüpfen bereits voll entwickelt. Dadurch passt sich die Population automatisch an das Nahrungsangebot im Teich an. Auch Sumpfdeckelschnecken sind winterhart.

Sumpfdeckelschnecke
Sumpfdeckelschnecke (Viviparus viviparus) – bis zu 4 cm große Wasserschnecke und effektiver Filtrierer, die als einzige mitteleuropäische Schneckenart Schwebealgen und Plankton direkt aus dem Wasser filtrieren kann. Dank ihrer Fähigkeit, lebende Junge zu gebären, passt sich ihre Population automatisch an das Nahrungsangebot im Gartenteich an.

Spitzschlammschnecke (Lymnaea stagnalis)

Mit bis zu 7 cm Gehäuselänge ist die Spitzschlammschnecke die größte Wasserschnecke Mitteleuropas. Sie ist ein Lungenatmer und holt von Zeit zu Zeit Luft an der Wasseroberfläche. Spitzschlammschnecken weiden effektiv Algen ab, können sich bei Überangebot aber auch stark vermehren. Für sehr kleine Miniteiche sind sie daher weniger geeignet.

Spitzschlammschnecke
Spitzschlammschnecke (Lymnaea stagnalis) – die größte einheimische Wasserschnecke mit bis zu 7 cm langem, spitz zulaufendem Gehäuse. Als Lungenatmer und Algenfresser ein nützlicher Bewohner in Gartenteichen und Miniteichen, der auch in sauerstoffarmen Gewässern überleben kann.

Wie viele Schnecken für den Gartenteich?

Für einen gesunden, algenfreien Gartenteich empfehle ich etwa 1-2 Sumpfdeckelschnecken pro 1 Quadratmeter Teichfläche. Posthornschnecken und andere Arten können in Gruppen von 5-10 Tieren pro 1.000 Liter Teichwasser eingesetzt werden. In einem Miniteich reichen aufgrund des geringeren Wasservolumens schon wenige Schnecken aus.

Wenn sich die Schnecken zu stark vermehren, ist das ein Zeichen für ein Überangebot an Nährstoffen im Teich. Dann solltet ihr die Fütterung reduzieren und eventuell Wasserpflanzen als Konkurrenz einsetzen. Schnecken haben übrigens einige natürliche Fressfeinde wie Fische, Vögel und Libellenlarven, die einer übermäßigen Vermehrung entgegenwirken.

Schnecken richtig in den Teich einsetzen

Wasserschnecken könnt ihr bei vielen Fachhändlern für Teich- und Aquaristikbedarf kaufen. Achtet darauf, dass es sich um gesunde, einheimische Arten handelt, die an das Leben im Teich angepasst sind. Viele exotische Schnecken sind nicht winterhart und können sogar zur invasiven Plage werden.

Bevor ihr die Schnecken in den Teich setzt, solltet ihr sie in einem Eimer mit Teichwasser eine Weile schwimmen lassen. So können sie sich langsam an die Wassertemperatur gewöhnen. Setzt die Schnecken dann vorsichtig ins flache Wasser, von wo aus sie selbstständig in tiefere Bereiche kriechen.

Schnecken im Winter

Einheimische Wasserschnecken sind gut an kalte Temperaturen angepasst und können im Teich überwintern. Voraussetzung ist, dass der Teich tief genug ist und nicht bis zum Grund durchfriert. In einem Miniteich müsst ihr die Schnecken im Winter in ein Aquarium umsiedeln und kühl, aber frostfrei überwintern. Die meisten Arten graben sich in den Schlamm ein und halten dort eine Winterruhe.

Schnecken als Indikatoren für die Wasserqualität

Wasserschnecken reagieren empfindlich auf Verunreinigungen und einen ungünstigen pH-Wert des Teichwassers. Ihr Vorkommen und ihre Aktivität können daher Hinweise auf die Qualität des Wassers geben. Verschwinden die Schnecken plötzlich oder zeigen ein ungewöhnliches Verhalten, kann das ein Anzeichen für Probleme mit den Wasserwerten sein.

Schnecken und Parasiten

Manche Wasserschnecken wie die Spitzschlammschnecke können als Zwischenwirte für Parasiten dienen, die Fische und andere Tiere befallen. Der Befall mit dem Saugwurm Trichobilharzia szidati kann bei Wasservögeln zu einer tödlichen Gehirnentzündung führen. Auch für den Menschen sind manche Saugwürmer gefährlich und können Hautausschläge verursachen, wenn sie in die Haut eindringen.

Exotische Wasserschnecken

Neben den einheimischen Arten werden gelegentlich auch exotische Wasserschnecken wie die Apfelschnecke (Pomacea diffusa) oder Turmdeckelschnecken für Gartenteiche angeboten. Diese Arten sind jedoch nicht winterhart und oft sehr vermehrungsfreudig. Sie können einheimische Schnecken verdrängen und das ökologische Gleichgewicht stören. Von einem Besatz mit gebietsfremden Schnecken ist daher abzuraten.

Schnecken als Nahrung für Teichfische

Wasserschnecken und ihr Laich dienen vielen Teichfischen als willkommene Ergänzung zum Speiseplan. Insbesondere Koi, Orfen, Goldrotfedern und Nasen lutschen gerne die Eipakete von den Pflanzen ab. Auch erwachsene Schnecken werden von größeren Fischen geknackt und gefressen, wobei manche Fische die Schnecken erst auf den Teichboden werfen, um die Schale zu zerbrechen.

Fazit

Wasserschnecken sind die heimlichen Helden des Gartenteiches. Sie sind faszinierende, nützliche Tiere, die auf natürliche Weise für klares, gesundes Teichwasser sorgen. Egal ob Posthornschnecke, Sumpfdeckelschnecke oder Spitzschlammschnecke – mit den richtigen Arten habt ihr die perfekten Algenfresser und Filtrierer, die euren Teich im Gleichgewicht halten. Also worauf wartet ihr noch? Holt euch ein paar fleißige Schnecken in euren Gartenteich oder Miniteich und erfreut euch an der Vielfalt der Natur!

Ich hoffe, ich konnte euch die Welt der Wasserschnecken etwas näherbringen. Wenn ihr Fragen habt oder eure Erfahrungen teilen wollt, schreibt mir gerne einen Kommentar.

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Matthias Ernst
Matthes Vogel

Matthes und seine Familie segeln gerne auf dem Bodensee. Er isst leidenschaftlich gerne Pizza und schaut dabei DIY-Sendungen. In seiner Freizeit werkelt er am Haus oder mäht - zum Ärger seiner Nachbarn - den Rasen.

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