ist es legal kein bargeld zu akzeptieren

Ist es legal, kein Bargeld zu akzeptieren? Die Antwort könnte euch überraschen!

Habt ihr euch auch schon mal gefragt, ob Geschäfte einfach so die Annahme von Bargeld verweigern dürfen? Seit Corona scheint Barzahlung oft nicht mehr gern gesehen zu sein. Selbst Bäcker, Metzger und Apotheken wollen, dass ihre Kunden mit Karte zahlen. Aber ist es überhaupt erlaubt, kein Bargeld anzunehmen? Ich habe mich mal schlau gemacht und die Antwort könnte euch überraschen!

Der Euro ist gesetzliches Zahlungsmittel

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass der Euro in Form von Banknoten und Münzen das einzige gesetzliche Zahlungsmittel in Deutschland ist. Das bedeutet, es besteht grundsätzlich eine Annahmepflicht für Bargeld. Einzelhändler und andere Geschäfte dürfen Bargeldzahlungen also nicht einfach so ablehnen.

Es gibt jedoch Ausnahmen: Wenn sich Käufer und Verkäufer im Vorfeld auf die Nutzung anderer Zahlungsmittel geeinigt haben, dann dürfen Geschäfte die Annahme von Bargeld verweigern. In der Praxis reicht dafür meist ein gut sichtbares Schild im Kassenbereich aus, das auf die Kartenzahlung hinweist.

Die Zahlung ist Vertragsfreiheit zwischen Händler und Kunde

Hier kommt die sogenannte Vertragsfreiheit ins Spiel. Händler und Kunden steht es nämlich frei, sich auf alternative Zahlungsoptionen zu einigen. Tatsächlich wird aber kaum ein Geschäft komplett auf Barzahlung verzichten. Die meisten Einzelhändler können es sich schlicht nicht leisten, Kunden zu verlieren, die lieber mit Scheinen und Münzen bezahlen möchten.

Übrigens: Auch wenn Bargeld akzeptiert wird, müssen Geschäfte nicht unbegrenzt Münzen annehmen. Bei Beträgen über 50 Euro dürfen sie die Annahme von mehr als 50 Münzen verweigern.

Öffentliche Anbieter müssen Bargeld akzeptieren

Etwas anders sieht es bei öffentlichen Einrichtungen aus. Grundsätzlich müssen staatliche Stellen und öffentliche Dienstleister Bargeld annehmen, sofern es im Gesetz nicht anders geregelt ist. Laut Europäischer Zentralbank dürfen öffentliche Anbieter von Grundversorgungsleistungen für die Bevölkerung die Annahme von Bargeld nicht ohne triftigen Grund begrenzen oder ganz verweigern.

Hier „Cash only“…

Die einen lehnen Barzahlung ab, die anderen bestehen darauf: Obwohl bargeldloses Bezahlen immer beliebter wird, halten viele Geschäfte in Deutschland eisern an der Barzahlung fest. Gerade kleinere Läden, Bäckereien oder Imbissbuden akzeptieren oft keine Karten, sei es aus technischen Gründen, wegen hoher Gebühren oder einfach aus Gewohnheit.

Für Kunden kann das nervig sein, vor allem wenn man gerade kein Bargeld dabei hat. Dann heißt es: Ab zum nächsten Geldautomaten und Scheine abheben. Touristen und jüngere Leute, die es gewohnt sind, überall mit Karte zu zahlen, stehen oft ratlos vor solchen Schildern.

Zwei Männer auf einem Markt. Es wird mit Bargeld bezahlt
„Nur Barzahlung möglich“ – Ein Schild, das man in Deutschland noch häufig sieht

Tatsächlich hinkt Deutschland beim Thema bargeldloses Bezahlen im europäischen Vergleich hinterher. In Ländern wie Schweden, Großbritannien oder den Niederlanden kann man fast überall mit Karte oder Smartphone zahlen. Doch hierzulande hängen viele noch an Scheinen und Münzen – auch eine Frage der Mentalität.

Aber es tut sich was: Immer mehr Geschäfte bieten Kartenzahlung an, nicht zuletzt dank kontaktloser Technologien und mobiler Bezahllösungen. Vielleicht verschwindet das „Nur Barzahlung“-Schild also bald aus dem deutschen Stadtbild. Bis dahin heißt es weiterhin: Portemonnaie auf und Kleingeld zählen!

Warum soll es kein Bargeld mehr geben?

Immer wieder kommen Forderungen aus der Politik, Bargeld abzuschaffen oder zumindest zu begrenzen. Als Gründe werden meist Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung genannt. Auch die Bekämpfung von Steuerhinterziehung, eine erleichterte Registrierung von Vermögen und eine bessere Steuerbarkeit der Währung spielen eine Rolle. 

Viele Bürger befürchten daher ein drohendes „Bargeldverbot“. Tatsächlich gibt es aber weder in Deutschland noch in der EU konkrete Pläne, Bargeld vollständig abzuschaffen. Allerdings wurden schon Maßnahmen diskutiert, um bestimmte Nutzungsweisen einzuschränken, z.B. durch Obergrenzen für Barzahlungen.

Was passiert, wenn es keine Münzen und Banknoten mehr gibt?

Für viele Menschen wäre eine Welt ohne Bargeld schwer vorstellbar. Denn Bargeld ist nicht nur Zahlungsmittel, sondern auch ein Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit. Es ermöglicht anonyme Zahlungen und schützt die Privatsphäre. Zudem ist es für jeden frei verfügbar und nutzbar, auch ohne Bankkonto, Strom oder Internetzugang.

Würde Bargeld abgeschafft, hätten vor allem sozial benachteiligte Gruppen wie Ältere, Geringverdiener oder Obdachlose Probleme. Auch Straßenmusiker, Kirchen und andere, die auf Münzspenden angewiesen sind, wären betroffen. Nicht zuletzt würde eine wichtige Alternative zu Negativzinsen wegfallen.

Mein Fazit: Für Bargeld gibt es keine Annahmepflicht, aber Barzahlung wird nicht abgeschafft

Auch wenn der Trend weg vom Zahlen mit Bargeld geht, hat das gute alte Münz- und Scheingeld noch lange nicht ausgedient. Für viele Menschen ist Bargeld gelebte Freiheit und ein Stück Unabhängigkeit. Es ermöglicht anonyme Zahlungen und funktioniert auch bei Stromausfall oder Hackerangriffen auf digitale Systeme.

Zwar dürfen sich Händler und Kunden auf alternative Zahlungsmittel einigen, ein komplettes Bargeldverbot wird es aber wohl so schnell nicht geben. Zu tief ist die Liebe der Deutschen zu ihren Scheinen und Münzen verwurzelt. Und das ist auch gut so, finde ich! Was meint ihr? Bevorzugt ihr Bargeld oder Kartenzahlung? Schreibt es mir in die Kommentare!

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Matthias Ernst
Matthes Vogel

Matthes und seine Familie segeln gerne auf dem Bodensee. Er isst leidenschaftlich gerne Pizza und schaut dabei DIY-Sendungen. In seiner Freizeit werkelt er am Haus oder mäht - zum Ärger seiner Nachbarn - den Rasen.

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